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Professor Daniel Nettle „The evolutionary origins of mood and its disorders“

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Die evolutionären Ursprünge der Stimmung und ihrer Störungen

Der Begriff „Stimmung“ in seiner wissenschaftlichen Verwendung bezieht sich auf relativ dauerhafte affektive Zustände, die entstehen, wenn negative oder positive Erfahrung in einem Kontext oder Zeitraum die Schwelle des Individuums zum Antworten auf potentiell negative oder positive Ereignisse in nachfolgenden Kontexten oder Zeiträumen verändert. Die Fähigkeit zur Stimmung scheint phylogenetisch weit verbreitet zu sein und die zugrunde liegenden Mechanismen sind bei verschiedenen Tieren hoch konserviert, was darauf hindeutet, dass sie eine wichtige adaptive Funktion hat. In diesem Review diskutieren wir, wie Stimmungen über Arten hinweg klassifiziert werden können und welche selektiven Vorteile die Stimmungsfähigkeit hat. Kernstimmungen können in einem zweidimensionalen, durchgehenden Raum lokalisiert sein, wobei eine Achse Empfindlichkeit gegenüber Bestrafung oder Bedrohung darstellt und die andere Empfänglichkeit für Belohnung. Depressive Stimmung und ängstliche Stimmung repräsentieren zwei verschiedene Quadranten dieses Raumes. Die adaptive Funktion der Stimmung besteht darin, Informationen über den aktuellen Zustand der Umwelt und den aktuellen physischen Zustand des Organismus zu integrieren, um ihre Entscheidungen über die Zuweisung von Verhaltensanstrengungen zu verfeinern. Viele empirische Beobachtungen sowohl von Menschen als auch von nicht-menschlichen Tieren stimmen mit diesem Modell überein. Wir diskutieren die Implikationen dieses adaptiven Ansatzes für Stimmungsbilder bei Gemütsstörungen beim Menschen.

Quelle: Professor Daniel Nettle

 

  • Daniel Nettle
Download  Newcastle University, Institute of Neuroscience, Faculty Member
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